Frankenfelde

Anlässlich der Verlegung von Versorgungsleitungen zwischen 2001 und 2002 in FrankenfeldeKreis Teltow-Fläming, wurden alle Abtiefungsarbeiten archäologisch begleitet. Während in der Nordhälfte des Dorfes praktisch nur neuzeitliche oder jüngere Strukturen erfasst wurden, konnten in der Südhälfte auch ältere Befunde nachgewiesen werden. Hier wurden zwei urgeschichtliche Siedlungshorizonte angeschnitten. Eine ältere Siedlungsphase, aus mindestens vier Siedlungskernen bestehend, wurde von einer flächigen Kulturschicht überdeckt, deren Ausdehnung in Nord-Süd Richtung etwa 350 m betrug. Nach Osten und Westen hin konnte kein Abschluss festgestellt werden.

Frankenfelde, Übersicht über die urgeschichtliche Besiedelung im Südteil des Dorfes

Neben Feuerstellen und –gruben wurden auch einige der bekannten zylindrischen Vorratsgruben angeschnitten. Auffällig war eine Gruppe von etwa 20 Gruben, die sich mit einiger Vorsicht als Hausgruben deuten lassen. Ob sie Reste von eingetieften Gebäuden (Grubenhäuser) darstellten oder Kellergruben von ebenerdigen Konstruktionen, konnte nicht geklärt werden. Neben spätbronzezeitlicher Keramik konnten auch Reste der Textilherstellung, Webgewichte und Spinnwirtel, sowie der Metallbearbeitung geborgen werden.


Mittelalterliche und neuzeitliche Keramik fand sich nur in jüngeren Planierschichten, der Dorfanger schien, abgesehen von zwei Brunnen, frei von Spuren einer intensiveren mittelalterlichen Nutzung zu sein.


Die beiden Brunnen konnten dendrochronologisch in die 30er Jahre des 13. Jahrhunderts datiert werden. Ihre deutlich von der heutigen Bebauung abgesetzte Lage lässt vermuten, dass
sie zu einer älteren Ausbauphase des Dorfes gehörten. Auch die dezentrale Lage der Kirche im Dorf lässt an einen älteren Ausbauzustand denken. Diesem Gedanken folgend wäre die heutige Dorfgestalt erst nach der Übernahme durch das Kloster Zinna im Jahr 1258 entstanden.
Uwe Müller und Renate Patzschke, Ein Beitrag zur Besiedlung in der späten Bronzezeit und im hohen Mittelalter im Süden Berlins. In: Barbara Horejs, Reinhard Jung, Elke Kaiser und Biba Terzan (Hrsg.), Interpretationsraum Bronzezeit (=Festschrift B. Hänsel), Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 121, 2005, 431-443

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