Im 19. Jahrhundert wurden in Potsdam-Babelsberg von Friedrich Schinkel ein Schloss und von Peter Joseph Lenné und Hermann von Pückler-Muskau ein Landschaftspark geschaffen. Die Bewässerungsanlagen des Parks, ein System aus künstlichen Quellen, Bachläufen und Seen, sollten freigelegt und instandgesetzt werden. Für dieses Vorhaben wurden in den Jahren 2009 bis 2010 mit archäologischen Mitteln der Verlauf und der Zustand der künstlich angelegten Gewässersohlen beziehungsweise der Teichränder untersucht.
Mittenwalder Straße
Eine von Archäo Kontrakt anlässlich der Verlegung einer Abwasserleitung durchgeführte Untersuchung in Klein Besten erbrachte eine Fülle von kaiserzeitlichen Siedlungsbefunden. Sie lagen zwischen der Mittenwalder Straße und der Rosa-Luxemburg Straße.
Am Bruch
Bei archäologischen Untersuchungen in der Straße Am Bruch, westlich der Niederung des Glasowbaches, wurden mehrere Kulturschichten mit urgeschichtlicher Keramik nachgewiesen. Die beobachtete Überlagerung der Kulturschichten ließ sich durch eine zeitliche Abfolge von räumlich leicht verschobenen kleineren Siedlungseinheiten erklären, die entlang des Glasowbaches lagen.
Im Rahmen der Dorferneuerung wurden in Blankensee, Kreis Teltow-Fläming, zwischen November 2000 und 2001 Arbeiten für verschiedene Versorgungsleitungen und den Straßenbau von der Firma Archäo Kontrakt archäologisch begleitet. Blankensee, bekannt durch das Bauernmuseum und das Sudermann’sche Schloss, liegt nordwestlich von Trebbin. Geologisch gesehen besteht der Ort aus mehreren Talsandinseln in einem Niederungsbereich, die vermutlich die Durchquerung der Nieplitz-Niederung ermöglichten.
Bei Leitungsbauarbeiten zwischen 1977 und 1999 wurden am nordwestlichen Dorfrand von Briesen, Spree-Neiße Kreis, in einer Niederung Reste einer urgeschichtlichen Kulturschicht nachgewiesen. Diese Schicht hatte eine Mächtigkeit von ca. 22 cm und war von einer ca. 15 cm starken Feinsandschicht überdeckt. Da die Sandschicht sehr homogen war und keinerlei Fundmaterial enthielt, wurde sie als dünenartige Überwehung gedeutet. Die Kulturschicht konnte auf einer nordsüdlichen Ausdehnung von mindestens 50 m und einer ostwestlichen Ausdehnung von ca. 35 m nachgewiesen werden.
Von der Kulturschicht aus waren zwei Feuerstellen sowie mehrere kleinere Gruben eingetieft worden. Eine Feuerstelle war mit etwa faustgroßen Feldsteinen ausgelegt, bei der anderen handelte es sich um
eine kleinere Mulde im anstehenden Kiesboden mit Brandrückständen. In den Befunden und in der Kulturschicht fanden sich grob gemagerte und weich gebrannte Keramikfragmente, sowie kleinste Spuren von
Hüttenlehm. Die Keramik war sehr kleinteilig zerscherbt, so dass der Eindruck entstand, bei der Kulturschicht handele es sich um einen Bewegungshorizont.
Die Siedlung ließ sich anhand der Keramik nur grob in die Bronzezeit datieren. Die Überdünung, die wohl als Grund für den Abbruch der Siedlungstätigkeit zu sehen ist, könnte nach vergleichbaren
Befunden das Ende der Nutzung in den Übergang späte Bronzezeit/frühe Eisenzeit präzisieren.
Anlässlich der Verlegung von Versorgungsleitungen zwischen 2001 und 2002 in FrankenfeldeKreis Teltow-Fläming, wurden alle Abtiefungsarbeiten archäologisch begleitet. Während in der Nordhälfte des Dorfes praktisch nur neuzeitliche oder jüngere Strukturen erfasst wurden, konnten in der Südhälfte auch ältere Befunde nachgewiesen werden. Hier wurden zwei urgeschichtliche Siedlungshorizonte angeschnitten. Eine ältere Siedlungsphase, aus mindestens vier Siedlungskernen bestehend, wurde von einer flächigen Kulturschicht überdeckt, deren Ausdehnung in Nord-Süd Richtung etwa 350 m betrug. Nach Osten und Westen hin konnte kein Abschluss festgestellt werden.
Die Stadt Friesack, Kreis Havelland, liegt auf einem kleinen Sporn am Südrand der Rhin-
Niederung, des Luches1. Sie entstand in Nachbarschaft zu einer 1216 als burgward2
genannten Befestigung slawischen Ursprungs, welche die Straße durch das Luch schützte. Ab
etwa 1250 sollen hier erste Befestigungsbauten in Stein ausgeführt worden sein.
Auf dem nahe gelegene Utzenberg werden neben einem vermuteten spätbronzezeitlichen Ringwall auch eine slawische Burg und eine frühdeutsche Befestigung lokalisiert. Das spätere Schloss in Golßen, Landkreis Dahme-Spreewald, scheint die Funktionen der genannten Anlagen übernommen zu haben.
Golßen wurde im Jahre 1276 erstmals schriftlich erwähnt. Der Name geht auf den slawischen Ortsnamen Golzyn zurück, der slawische Wurzeln auch für die erste Ansiedlung vermuten lässt.
Zwischen 1996 und 2001 wurden in Görzke, Kreis Potsdam Mittelmark, Tiefbauarbeiten von Archäo Kontrakt archäologisch begleitet. Einige der dabei dokumentierten Befunde waren nur schlecht mit dem vorherrschenden Bild einer askanischen Stadtgründung in Übereinstimmung zu bringen. Görzke liegt nur etwa 50 km von Magdeburg entfernt. Eine Passsituation ermög-lichte an dieser Stelle eine leichte Überquerung des Fläming. Hier trafen sich außerdem die Heerstraße von Magdeburg nach Berlin und die alte Route zwischen Zerbst und Brandenburg. Die stark befestigte Stadt hatte diese Position zu sichern.
Im Zuge der Erneuerung der B 96 bei Gransee, Landkreis Oberhavel, wurde im Jahr 2004 auch die Templiner Straße, als Anbindung zur Rudolf-Breitscheid Strasse, grundlegend verändert. Da in diesem Bereich das ehemalige Zehdenicker Tor stand, war eine bauvorbereitende Bohruntersuchung durchgeführt worden. Dabei waren Reste von massivem Mauerwerk sowie Hinweise auf mehrere Stadtgräben aufgetreten.
Groß Kienitz wurde 1305 erstmals urkundlich erwähnt.
Weidendamm
Bei den archäologischen Untersuchungen am Weidendamm in Groß Kienitz, Kreis Teltow-Fläming, im Jahr 2005 wurden insgesamt 52 urgeschichtliche Gruben dokumentiert. Die meisten Gruben wurden nur oberflächlich erfasst, blieben aber im Planum erhalten. Sie wurden vor der Überbauung durch Geotextil und Schotter abgedeckt. Einige Gruben mussten baubegleitend untersucht werden, da sie durch tiefer reichende Bodeneingriffe vollständig zerstört werden sollten.
Jüterbog liegt in der Nutheniederung, am Oberlauf des Flusses. Die Nuthe dürfte einen alten Verkehrsweg von der Havel bei Potsdam zur Elbe darstellen. Die Tatsache, daß Jüterbog im 16. Jahrhundert eine eigene Weingilde besaß und im Nordwesten und Westen der Stadt Wein angebaut wurde, läßt sich als Hinweis auf ein sehr günstiges Mikroklima deuten.
Wegen der Lage am alten Dorfanger mussten die Bauarbeiten für das neue Feuerwehrgerätehaus im Jahre 2006 in Kleinbeeren, Kreis Teltow-Fläming, archäologisch begleitet werden.
Bei den archäologischen Untersuchungen in der Dorfstraße wurde eine Vielzahl von Befunden erfasst und untersucht. Dies war besonders deswegen überraschend, weil die Lage der Untersuchungsfläche über
18 m nördlich der Dorfstraße vermuten ließ, hier würde nur der rückwärtige Grundstücksteil untersucht werden können.
Während der Verlegung einer Abwasserleitung in der Hauptstraße und der Dorfstraße in Krummensee, Landkreis Dahme-Spreewald, wurden die Abtiefungsarbeiten zwischen 2001 und 2002 archäologisch begleitet.
Das Untersuchungsgebiet lag im Bereich des mittelalterlichen Dorfes Krummensee und einer befestigten Siedlung der späten Bronzezeit auf einer Halbinsel, welche in den Krummen See hineinragt1.
Bei den archäologischen Untersuchungen wurden im Osten der untersuchten Flächen Spuren der spätbronzezeitliche Nutzung erfasst, mehrere Gruben und eine Kulturschicht. Sie lagen außerhalb der
nachgewiesenen Befestigungsanlagen und würden somit zu einer Vorburgsiedlung gehören. Neben den Befunden und Funden im Südosten fand sich eine spätbronzezeitliche Wandscherbe auch als Streufund im
Nordwesten der Baustrecke.
Die Arbeiten wurden durch umfangreiche moderne Planierungsmaßnahmen erschwert, wovon besonders der Westen der Dorfstraße betroffen war. Schwierigkeiten gab es dort bei der Abgrenzung zwischen
aufplaniertem Sand, z.T. mit älteren Funden, und gewachsenem Boden. Sichere mittelalterliche Befunde wurden nur selten erfasst, mittelalterliche Keramik trat meist nur als Streufund auf.
Ein im Verband erfasstes halbes Tierskelett, wohl spätbronzezeitlicher Zeitstellung, könnte als Opfer gedeutet werden, oder nur auf die Entsorgung eines Kadavers zurückgehen. Zur Klärung der Frage
könnte eine Untersuchung der Knochen durch Fachleute beitragen.
1 vgl. Heidi Peter-Röcher & Karin Wake, Burg oder befestigte Siedlung? In: Archäologie in Berlin und Brandenburg 1993-94, 71 - 73 und Olaf Fabian, Eine befestigte Siedlung der späten Bronzezeit von Krummensee, Landkreis Dahme-Spreewald. In: Einsichten. Archäologische Beiträge für den Süden des Landes Brandenburg 2, 1999, 103 - 114
Malterhausen, Kreis Potsdam-Mittelmark, liegt am nordöstlichen Rand des niederen Flämings. Das Dorf erscheint erstmals 1225 in den Quellen anlässlich einer Besitzübertragung an das Kloster Zinna. Laut der Malterhausener Schulchronik soll das Dorf um 1380 sechs Bauernhöfe umfasst haben, die um den Dorfteich herum angelegt waren. Malterhausen war außerdem wohl Sitz einer Pfarrkirche.
Meyenburg wurde im Jahre 1285 erstmals schriftlich erwähnt. Die Stadt sicherte im Mittelalter die nur wenig weiter nördlich verlaufende Grenze zu Mecklenburg und die nach Norden führende Fernhandelsstraße. Der Grenzort auf Mecklenburger Seite, Stadt und Burg Plau, war dagegen bereits 1234 schriftlich genannt worden. Es wurde angenommen, dass Meyenburg ab um 1200 den Schutz einer ersten Burg genoss, welche aber nördlich des Flüsschens Stepenitz gelegen habe. Erst später sei die Burg auf das Südufer und in die Stadt hinein verlegt worden.
Anlässlich der Arbeiten zur Verlegung von Versorgungsleitungen wurden zwischen 1995 und 2011 in der Altstadt von Mittenwalde, Kr. Dahme-Spreewald, ca. 10.000 m Leitungsgräben inklusive der Hausanschlüsse von der Firma Archäo Kontrakt archäologisch untersucht.
Bei den Arbeiten zur Erneuerung der Trinkwasserleitung im Jahr 2009 wurden alle Abtiefungsarbeiten innerhalb der Ortslage Ruhlsdorf archäologisch begleitet. Die Stratigraphie wurde in der Regel von drei Schichten bestimmt, die aus der Neuzeit und der Moderne stammten. Nur wenige Befunde stammten aus älterer Zeit, sie streuten über die gesamte Strecke. Abgesehen von einem ältesten Nutzungshorizont im Osten des Ortes handelte es sich dabei um unterschiedliche Gruben.
Anlässlich des Neubaus eines Wohn- und Geschäftshauses wurden von Archäo Kontrakt auf dem Eckgrundstück zwischen der Kreuzstraße und der Töpferstraße in Senftenberg, Kreis Oberspreewald-Lausitz, im Dezember 1997 eine Voruntersuchung und eine baubegleitende Hauptuntersuchung durchgeführt.
Anlässlich der Neubebauung des Eckgrundstücks Königs-Wusterhausener/ Schulzendorfer Straße in Waltersdorf, Landkreis Dahme-Spreewald, im Jahre 1999 sollten die Baugruben für die beiden Gebäude archäologisch untersucht werden. An dieser exponierten Stelle, im Zentrum des Dorfes, waren Reste der mittelalterlichen Besiedlung und Nutzung zu erwarten.
Wassmannsdorf wurde 1350 erstmals schriftlich erwähnt. Die Kirche wird in die späte Romanik, in die Mitte1 oder in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts2 datiert. Es handelt sich um einen Rechteckbau mit später angebautem, eingezogenem Westturm. Im Ostgiebel sind zwei vermauerte Fenster einer ursprünglichen 3-Fenster-Gruppe erhalten. Bemerkenswert ist hier der spätgotischen Blendgiebel. Im Turm ist nachträglich ein spitzbogiges Portal eingebaut worden.