Am Bruch
Bei archäologischen Untersuchungen in der Straße Am Bruch, westlich der Niederung des Glasowbaches, wurden mehrere Kulturschichten mit urgeschichtlicher Keramik nachgewiesen. Die beobachtete Überlagerung der Kulturschichten ließ sich durch eine zeitliche Abfolge von räumlich leicht verschobenen kleineren Siedlungseinheiten erklären, die entlang des Glasowbaches lagen.
Eine bis 50 cm starke Dünensandablagerung über den Kulturschichten, ließ an klimatische Faktoren für den Siedlungsabbruch hier denken. Möglicherweise erfolgte dabei auch eine Verlagerung weiter an
das Bachbett heran.
Insgesamt wurden 154 Funde geborgen, den größten Anteil hatte weich gebrannte, unverzierte urgeschichtliche Keramik. Die wenigen verzierten Scherben deuten auf eine Besiedlung zwischen der
vorrömischen Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit. Daneben wurden noch Knochen und einige Schlackebrocken gefunden.
Paul-Gerhardt Straße
Nur im Osten des archäologisch zu untersuchenden Grabens für eine Abwasserleitung konnten die Reste einer urgeschichtlichen Grube erfasst werden. Die Grubenfüllung enthielt Keramik der späten Bronze- oder frühen Eisenzeit. Die zu erschließende Siedlung dürfte insgesamt weiter östlich, im Niederungsgebiet des Glasowbaches, zu suchen sein.
Dorfkirche
Im Zuge des Baus einer Regenwasser Versickerungsanlage konnte die Blankenfelder Dorfkirche näher untersucht werden. Für die Kirche wurde überwiegend eine Erbauung in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts angenommen (frühgotisch), schon Kurt Pomplun verwies aber auf den runden (spätromanischen) Abschluss der 3-Fenster–Gruppe im Ostgiebel. Die heutige Baugestalt, mit einem großen Chor und einem vergleichsweise kleinen, und deutlich jüngeren Kirchenschiff, ließ bisher wenig Einigkeit in der Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt der Kirche zu. Es gibt Hinweise auf einen spätromanischen Triumphbogen, der einst Altarraum und Kirchenschiff voneinander abtrennte.
Bei den archäologischen Untersuchungen konnte eine mehrperiodige Errichtung der Fundamente nachgewiesen werden, das aufgehende Mauerwerk konnte wegen der Neuverfugung mit Zementmörtel nicht näher angesprochen werden.
Es zeigte sich, dass bereits vor dem heute obertägig sichtbaren Bau zwei ältere Bauphasen bestanden hatten. Nach einem (teilweisen?) Abbruch des ältesten Steinbaus wurden, vermutlich um 1250, die
Kirche auf den alten Fundamenten neu errichtet. Schäden am Bau führten dann später zu einer teilweisen Erneuerung des Chors und einer kompletten Erneuerung des Kirchenschiffs.
Uwe Müller, Dorfkirchen südöstlich von Berlin. Blankenfelde, Groß Kienitz, Wassmannsdorf, Miersdorf und Glasow in archäologischen Aufschlüssen. In: Kirchen des Mittelalters in Brandenburg und Berlin.
Archäologie und Bauforschung. Denkmalpflege in Berlin und Brandenburg, Arbeitsheft 3, 2006, Petersberg 2007, 129-135
Lit.: Uwe Müller, Dorfkirchen südöstlich von Berlin. Blankenfelde, Groß Kienitz, Wassmannsdorf, Miersdorf und Glasow in archäologischen Aufschlüssen. In: Kirchen des Mittelalters in Brandenburg und Berlin. Archäologie und Bauforschung. Denkmalpflege in Berlin und Brandenburg, Arbeitsheft 3, 2006, Petersberg 2007, 129-135