Die Kirche von Wassmannsdorf wird baugeschichtlich in die späte Romanik, Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts datiert. Bei den archäologischen Untersuchungen wurden zwei Gruben und ein
flacher Graben abgetieft, die später für den Einbau einer Heizungsanlage genutzt wurden. Da die Abmessungen und die Lage der zu untersuchenden Schnitte bauseitig vorgegeben war, blieben die
Erkenntnisse besonders zur frühen Baugeschichte lückenhaft.
Als älteste Schicht wurde ein begrabener Humushorizont mit spätbronzezeitlicher Keramik erfasst. Er wurde von einer sterilen Sandschicht überdeckt, die nach anderen Beispielen aus der Region
vermutlich durch Überdünung entstand. Zumindest im Süden Berlins, aber nicht nur dort, sind beinahe regelmäßig unter Siedlungsgründungen des 12. Jahrhunderts ausgedehnte Siedlungen der späten
Bronzezeit zu finden.
Über der Sandschicht lag als Nächstes eine Brandschicht, die verziegelte Lehmbrocken sowie schwarzen Boden und mittelalterliche Keramik enthielt. Sie dürfte bei der Vernichtung eines hölzernen
Gebäudes mit Flechtwerkwänden entstanden sein. Da sie einige Grabgruben überlagerte, kann das älteste Gebäude mit Vorsicht bereits als Holzkirche gedeutet werden.
Wassmannsdorf, LDS, die beiden ältesten Grabgruben und die darüber liegende Brandschicht
Darüber lag eine Sandschicht mit Mörtelresten, die vom Bau der ersten Feldsteinkirche an dieser Stelle stammte. Auch aus dieser Bauphase fanden sich mehrere Grabgruben. Nach den Funden zu urteilen,
dürfte dieser Bau in der späten Romanik errichtet worden sein.
Im späten Mittelalter wurde eine erste Empore errichtet. Sie wurde von einem Pfosten gestützt, der auf einem Feldstein mit ebener Oberfläche ruhte. Im 16. oder frühen 17. Jahrhundert wurde diese
Empore erneuert, als Fundamentierung für den tragenden Mittelpfosten diente wiederum ein Feldstein.