Bei den Dokumentationsmaßnahmen an der Dorfkirche in Glasow wurde westlich des Turmes, vor dem Westportal, ein Fundament angeschnitten. Es dürfte älter sein als der stehende Kirchenbau, da es sonst den Zugang zur Kirche versperrt hätte. Da nur der Randbereich freigelegt wurde, konnte nicht geklärt werden, ob es sich dabei z.B. um die Reste eines freistehenden Glockenturms handelt.
Anhand des Mauerprofils im Bereich der Priesterpforte ließen sich einige bauliche Veränderungen der Kirche nachweisen. Einige Hinweise legten nahe, dass es sich bei dem heutigen Kirchenbau nicht
um den ältesten Bauzustand handelt. Mindestens die älteste Türschwelle, Befund Nr. 6, müsste, zusammen mit den unteren Lagen der aufgehenden Mauern, Befund Nr. 3, und den später wiederbenutzten
spätromanischen Gewändesteinen der Pforte, Befund Nr. 2, zum ursprünglichen Bestand der Kirche gehört haben. Auf einen solchen älteren Bau deuten auch die Sandsteinspolien hin, schräg schraffiert,
die sich in der Zumauerung der Priesterpforte erkennen lassen.
Diese ältere Feldsteinkirche wurde vermutlich zwischen dem späten 12. und der Mitte des 13. Jahrhunderts zerstört. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte eine Erneuerung, verbunden mit dem Einbau des
frühgotischen Westportals und der Verkleinerung der Priesterpforte, Befund Nr. 4.